Über mich
Ich heiße Julia. In meinem „früheren Leben“ war ich professionelle Balletttänzerin – heute bin ich außerdem Mutter eines wunderbaren Kindes. Geboren und aufgewachsen bin ich in Deutschland. Ich habe im wunderschönen München studiert und mit mehreren Kompanien dort und anderswo in Deutschland getanzt, bevor ich an der Staatsoper in Istanbul, Türkei, engagiert wurde.
Tiere – immer an meiner Seite
Schon als Kind waren Tiere ein fester Bestandteil meines Lebens. Als ich 8 Jahre alt war, schenkten uns unsere spanischen Freunde eine Hündin namens Ella. Sie wurde schnell eine gute Freundin für mich und war ein wichtiger Teil meiner Kindheit.

In meinem zweiten Jahr in Istanbul eroberte ein hübscher rot-weißer Kater, der im Vorgarten meines Wohnhauses lebte, mein Herz im Sturm. Ich nannte ihn Kedi – das bedeutet „Katze“ auf Türkisch – und nahm ihn bei mir auf. Er war wirklich meine Seelenkatze.
Auch wenn ich sagen könnte, dass ich viele Jahre lang für Kedi gesorgt habe – in Wahrheit war er es, der sich um mich gekümmert hat.
Er war mein Fels in der Brandung und mein Zuhause in schwierigen Zeiten.
Als ich mit meinen beiden Katzen, Kedi und Lucy (die ebenfalls eine gerettete Straßenkatze ist), in ein neues Zuhause zog, entdeckte ich, dass im Garten bereits mehrere Streunerkatzen lebten.
Mit der Zeit wurden auch sie ein Teil unserer kleinen Familie. Ich gab jeder von ihnen einen Namen und sorgte dafür, dass sie gut versorgt wurden – besonders, wenn sie krank waren.
Diese Aufgabe war eine große Bereicherung, aber auch herausfordernd. Damals gab es noch keine Heilung für FIP (feline infektiöse Peritonitis), und ich habe viele dieser geliebten Tiere an diese grausame Krankheit verloren.

Von der Bühne zur Gründung einer Tierschutzorganisation
In jenen Jahren tanzte ich am Theater in Solo- und Hauptrollen; dabei stand ich unter großem Druck und trug viel Verantwortung.
Meine Katzen – sowohl die zu Hause als auch die draußen – spendeten mir Trost, wenn ich erschöpft und gestresst zurückkehrte.
Ihnen war es egal, ob ich einen schlechten Tag hatte oder welche Leistung ich erbracht hatte; sie liebten mich einfach so, wie ich war.
Als die Pandemie begann, entdeckte ich auf Instagram Accounts, die Spenden für Katzenbehandlungen sammelten – erstellt von Tierschützer:innen, die zahlreiche Katzen retteten, sowie von Menschen, die Schwierigkeiten hatten, die Versorgung ihrer eigenen Haustiere zu finanzieren.
Das inspirierte mich dazu, eigene Spendenaktionen ins Leben zu rufen, um diesen Menschen zu helfen – vor allem, da es für türkische Staatsbürger:innen in der Türkei oft schwer ist, Unterstützung zu erhalten.
Als sich die wirtschaftliche Lage in der Türkei von Tag zu Tag verschlechterte, wuchs auch die Fundraising-Gemeinschaft. Ich konnte die Hilferufe derer, die ihre geliebten Tiere retten wollten, nicht einfach ignorieren.
Über einige Jahre hinweg gelang es mir, meine Vollzeitarbeit, das Muttersein und das ehrenamtliche Fundraising miteinander zu vereinbaren.
Doch der Bedarf in der Gemeinschaft wuchs stetig – und überstieg irgendwann das, was ich mit nur wenigen Stunden Einsatz neben Arbeit und Familie leisten konnte.
Warum ich weitermache
Nachdem ich meine Karriere als Tänzerin beendet hatte, beschloss ich, mich ganz darauf konzentrieren, diesen bewunderswerten und mitfühlenden Menschen zu helfen. Ich wollte sie dabei unterstützen, ihre Tiere zu versorgen, und sicherzustellen, dass auch diejenigen Hilfe erhalten, die in den sozialen Medien keine Sichtbarkeit haben.
Ich hatte das große Glück, in einem privilegierten Umfeld mit einer stabilen Wirtschaft aufzuwachsen. Und ich finde, es ist nur gerecht, denen zu helfen, die unter deutlich schwierigeren Bedingungen leben.
Ich glaube fest daran, dass Tierrettung kein Privileg für Wohlhabende sein darf.
Es geht nicht nur um Geld – sondern vor allem um Hingabe und Liebe.